
SOS.NRW PLATTFORM
SOS Psychologische Unterstützung
für Einsatzkräfte und Angehörige
Eine Initiative der westfäischen Akademie
für Psychosoziale Notfallversorgung
WESTFÄLISCHE
AKADEMIE FÜR
PSYCHOSOZIALE
NOTFALLVERSORGUNG

Achtsamkeit und Selbstreflexion
Selbstfürsorge für Fachkräfte in der Krisenintervention ist ein wesentlicher Aspekt des Stressmanagements und der Burnout-Prävention. Angesichts der erhöhten Belastungen, denen diese Fachkräfte ausgesetzt sind, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie Maßnahmen ergreifen, um ihre eigene körperliche und psychische Gesundheit zu erhalten. Im Folgenden werden verschiedene Aspekte der Selbstfürsorge erläutert und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen Medizin und Psychologie untermauert.
"Selbstfürsorge ist ein fortlaufender Prozess ist und individuell angepasst werden sollte. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Präferenzen, daher sollten Fachkräfte in der Krisenintervention diejenigen Selbstfürsorgestrategien auswählen, die am besten zu ihnen passen. Darüber hinaus sollte die Förderung der Selbstfürsorge auch von Organisationen und Arbeitgebern unterstützt werden, indem sie eine positive Arbeitsumgebung schaffen, die Selbstfürsorge fördert und die Belastungen für die Fachkräfte reduziert."
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Selbstfürsorge: Die Selbstfürsorge beinhaltet das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und das aktive Ergreifen von Maßnahmen zur Erholung und Regeneration. Fachkräfte in der Krisenintervention sind oft stark in ihre Arbeit involviert und vernachlässigen dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Es ist wichtig, regelmäßig Zeit für sich selbst einzuplanen, um Erschöpfung vorzubeugen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, regelmäßige Pausen während der Arbeitszeit einzulegen, genügend Schlaf zu bekommen, gesunde Mahlzeiten einzunehmen und regelmäßig körperliche Aktivität zu betreiben. Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf die Stressresistenz erhöhen und die psychische Gesundheit verbessern können.
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Grenzen setzen: Fachkräfte in der Krisenintervention sind oft mit einer hohen Arbeitsbelastung konfrontiert und haben Schwierigkeiten, Arbeit und Privatleben voneinander zu trennen. Das Setzen klarer Grenzen ist entscheidend, um eine Überlastung zu vermeiden. Dies kann bedeuten, dass man feste Arbeitszeiten festlegt und außerhalb dieser Zeiten nicht erreichbar ist. Zudem kann es hilfreich sein, Routinen zu entwickeln, die es ermöglichen, sich bewusst von der Arbeit zu lösen und Zeit für Entspannung und Hobbys zu haben. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Einhalten klarer Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben mit einer besseren psychischen Gesundheit und einer niedrigeren Burnout-Rate einhergeht.
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Unterstützung suchen: Der Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten sowie die Suche nach professioneller Unterstützung sind wichtige Aspekte der Selbstfürsorge für Fachkräfte in der Krisenintervention oder dem E.N.T. Der Beruf kann belastend sein und es ist hilfreich, mit anderen Fachleuten über die eigenen Erfahrungen und Herausforderungen zu sprechen. Dies kann in Form von regelmäßigen Supervisionssitzungen, kollegialen Gesprächsrunden oder Selbsthilfegruppen erfolgen. Bei Bedarf sollte auch die Inanspruchnahme von psychologischer Unterstützung oder Therapie in Betracht gezogen werden. Forschungsergebnisse zeigen, dass soziale Unterstützung einen schützenden Einfluss auf die psychische Gesundheit hat und das Risiko von Burnout reduzieren kann.
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Stressbewältigungstechniken: Das Erlernen und Anwenden effektiver Stressbewältigungstechniken ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstfürsorge für Fachkräfte in der Krisenintervention. Es gibt eine Vielzahl von Techniken, die sich positiv auf den Umgang mit Stress auswirken können. Dazu gehören Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken, die dazu beitragen können, körperliche Spannungen abzubauen und Stress zu reduzieren. Meditation und Achtsamkeitspraktiken können ebenfalls hilfreich sein, um den Geist zu beruhigen und den Stresspegel zu senken. Körperliche Aktivität, sei es durch Sport, Yoga oder Spaziergänge an der frischen Luft, kann eine stressreduzierende Wirkung haben und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Studien zeigen, dass regelmäßige Praktiken zur Stressbewältigung die psychische Gesundheit fördern und die Resilienz gegenüber Stress erhöhen können.