
SOS.NRW PLATTFORM
SOS Psychologische Unterstützung
für Einsatzkräfte und Angehörige
Eine Initiative der westfäischen Akademie
für Psychosoziale Notfallversorgung
WESTFÄLISCHE
AKADEMIE FÜR
PSYCHOSOZIALE
NOTFALLVERSORGUNG


INFORMATIONSPLATTFORM FÜR
PSYCHOLOGISCHE
ERSTE HILFE
Menschen stärken, wenn das Leben aus der Spur gerät.
Für Einsatzkräfte, Pflegekräfte und für Menschen, die nicht wegsehen.
SOS Psychologische Unterstützung
Eine Initiative der westfälischen Akademie für Psychosoziale Notfallversorgung

Verstehen. Begleiten. Helfen.
Psychologische Erste Hilfe rettet Leben. Die westfälische Akademie für Psychosoziale Notfallversorgung bietet fundierte Informationen, klare Orientierung und praktische Hilfestellungen für alle, die Menschen in seelischen Krisen professionell begegnen wollen. Unser Ziel ist es, Einsatzkräfte, pädagogisches Personal, soziale Dienste und interessierte Bürgerinnen und Bürger so zu informieren, dass psychologische Notlagen erkannt, verstanden und angemessen begleitet werden können.
Unsere bereitgestellten Informationen und Fortbildungen basieren auf internationalen Leitlinien wie denen der WHO 2025 und der IFRC 2024 und orientieren sich an den Bedürfnissen realer Einsatzsituationen. Wir verbinden psychologische Fachkompetenz mit lebensnaher Vermittlung. Klar, strukturiert und würdevoll.
Denn wer versteht, was seelische Erschütterung bedeutet, kann anderen helfen, wieder Boden unter den Füßen zu finden.
Psychologische Erste Hilfe ist keine Therapie. Sie ist ein erster Schritt, wenn das Leben ins Wanken gerät. Sie schafft Halt, wenn Sprache fehlt, und öffnet einen Raum, in dem Belastung nicht verdrängt, sondern gesehen und gewürdigt wird. Dieses Wissen schützt nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Helfenden selbst.

Zerbrechlichkeit verstehen. Psyche schützen.
So wie wir kostbares Porzellan behutsam in unseren Händen tragen, sollten wir auch mit unserer Psyche umgehen. Sie ist zart, verletzlich und dennoch von tiefer Schönheit. Wer achtsam auf seine seelischen und emotionalen Bedürfnisse hört, beginnt, sich selbst zu schützen. In schwierigen Zeiten kann Psychotherapie helfen, innere Risse zu erkennen und zu heilen. Wie bei zerbrochenem Porzellan lassen sich viele Brüche verbinden, doch die Spuren bleiben sichtbar. Gerade deshalb ist es so wichtig, früh zu handeln. Prävention ist kein Luxus, sondern ein Akt der Fürsorge. Jeder Mensch verdient Unterstützung, bevor die Seele zu zerbrechen droht.
In der Psychologie wird die menschliche Psyche gelegentlich mit Porzellan verglichen. Diese Metapher verdeutlicht ihre Empfindlichkeit gegenüber seelischer Belastung und die Bedeutung eines achtsamen Umgangs mit innerem Erleben. Wie Porzellan kann auch die Psyche durch äußere Einwirkungen Risse bekommen. Ein plötzlicher Verlust, ein traumatisches Ereignis oder anhaltender Stress können das innere Gleichgewicht erschüttern und bleibende Spuren hinterlassen.
Wer seine Psyche schützen möchte, braucht Zugang zu wirksamen Strategien. Dazu gehören Selbstfürsorge, achtsame Kommunikation und im Bedarfsfall auch psychotherapeutische Begleitung. So wie Porzellan geklebt werden kann, lässt sich auch psychisches Leid lindern. Die Bruchlinien bleiben vielleicht sichtbar, aber die innere Stabilität kann wiederhergestellt werden. Prävention und rechtzeitige Hilfe spielen dabei eine entscheidende Rolle.


Wir unterstützen die Einsatzkräfte
der Feuerwehr und des Rettungsdienstes

Humanitas ante omnia.
Unsere Akademie steht für Menschlichkeit in Aktion durch Ausbildung, durch Einsatz und durch echte Begegnung. Wir bilden Menschen aus, die Halt geben, wenn andere den Boden verlieren.
Für Einsatzkräfte, Lehrkräfte und alle, die Verantwortung übernehmen wollen.

Jeder Mensch kann helfen. Auch seelisch.
Wenn das Leben aus der Spur gerät, braucht es Menschen, die bleiben. Die nicht weglaufen vor Tränen, Schweigen oder innerer Not. Die wissen, was zu tun ist, wenn Worte fehlen. Genau darum geht es in der Psychologischen Ersten Hilfe.
Wie in der Ersten Hilfe bei körperlichen Verletzungen kann auch psychisches Leid gelindert werden. Mit Wissen, mit Haltung, mit Menschlichkeit. In akuten Krisensituationen zählt nicht die perfekte Lösung, sondern ein sicherer Kontakt. Ein Blick. Ein Wort. Ein Mensch, der da ist.
Psychosoziale Notfallversorgungsteams unterstützen seit Jahren Einsatzkräfte nach extremen Belastungen. Ihre Arbeit zeigt, wie wirksam psychologische Erstversorgung sein kann. Doch dieses Wissen gehört nicht nur in den Rettungsdienst. Es gehört in die Mitte der Gesellschaft. Denn Krisen passieren überall. In Familien. In Schulen. Am Arbeitsplatz. Auf der Straße.
Psychologische Erste Hilfe ist ein Handwerk, das jeder lernen kann. In Kursen, die so aufgebaut sind wie der Erste Hilfe Kurs für den Führerschein. Einfach, klar, menschlich. Du lernst, wie du erkennst, wenn jemand seelisch überfordert ist. Du lernst, zuzuhören ohne zu bewerten. Du lernst, zu stabilisieren, zu ermutigen und Hilfe zu vermitteln. Du musst dafür kein Profi sein. Aber du wirst einer für den Moment, der zählt.
Eine solche Haltung kann Leben verändern. Nicht immer sichtbar. Aber spürbar.
Psychologische Erste Hilfe befähigt dich, in schwierigen Situationen da zu sein. Für andere. Und für dich selbst. Denn auch Helfende brauchen Schutz, Wissen und innere Stärke.
Wenn du bereit bist, dich einzubringen, dann bist du willkommen. In unseren Kursen. In unseren Teams. In einer Gemeinschaft, die nicht wegsieht, sondern hinsieht. Nicht urteilt, sondern versteht. Nicht nur fragt, was passiert ist, sondern fragt, was gebraucht wird. Psychologische Erste Hilfe ist kein Privileg. Sie ist ein Menschenrecht. Und sie beginnt mit dir.

Unsere Informationen und Ausbildungsmodule richten sich an Einsatzkräfte, pädagogisches Personal, soziale und medizinische Fachkräfte sowie alle Menschen, die anderen in seelischer Not begegnen wollen.

Achtsamkeit
Die 5-4-3-2-1 Methode
Ankommen im Jetzt
Eine einfache Übung für Einsatzkräfte nach belastenden Erlebnissen. Es gibt immer wieder mal Momente, in denen Bilder bleiben. Geräusche nachhallen. Gedanken sich verselbstständigen. Manches kommt nicht gleich, sondern später. Wenn der Körper in Alarm ist, obwohl die Situation vorbei ist. Wenn sich ein Gefühl aufdrängt, das keinen Ort mehr findet. Dann hilft manchmal keine Erklärung, sondern nur ein erster Schritt zurück ins Jetzt.
Diese einfache Übung kann helfen, sich zu stabilisieren. Sie braucht keine Hilfsmittel und kann in jedem Moment angewendet werden. Auf dem Rückweg. In der Wache. Zuhause. Allein oder mit Begleitung. Sie wirkt über die Sinne und bringt dich zurück in deinen Körper und deine Umgebung.
Schritt für Schritt
Fünf Dinge sehen
Schau dich langsam um. Nimm bewusst fünf Dinge wahr, die du gerade sehen kannst.
Zum Beispiel: das Armaturenbrett, den Himmel, deine Jacke, ein Schild, das Licht an der Decke.
Vier Dinge spüren
Lenke die Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Spüre vier Dinge, die du körperlich wahrnimmst.
Zum Beispiel: die Sitzfläche unter dir, den Stoff deiner Hose, die Luft an deinen Händen, deinen Atem in der Brust.
Drei Dinge hören
Lausche auf die Geräusche um dich herum. Nenne drei Klänge, die du hörst.
Zum Beispiel: entfernte Stimmen, ein Fahrzeug draußen, das leise Summen im Raum.
Zwei Dinge riechen
Atme ruhig durch die Nase ein. Versuche zwei Gerüche wahrzunehmen.
Wenn nichts deutlich riechbar ist, erinnere dich an zwei vertraute Gerüche, die dich beruhigen.
Zum Beispiel: der Geruch von Kaffee, frische Luft, Desinfektionsmittel.
Eine Sache schmecken
Achte auf den Geschmack in deinem Mund. Was nimmst du gerade wahr?
Wenn nichts zu schmecken ist, erinnere dich an etwas Vertrautes wie Minze, Schokolade oder Wasser.
Warum das hilft
Diese Übung kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen. Sie lenkt den Fokus weg von inneren Bildern und bringt ihn zurück ins Hier und Jetzt. Die Sinne werden aktiviert. Der Körper bekommt Orientierung. Der Kopf kommt zur Ruhe. Es ist keine Flucht, sondern eine Rückkehr zu dir selbst.
Nicht alles muss sofort verarbeitet werden. Aber jeder Moment von Klarheit zählt. Wenn du regelmäßig übst, kannst du die Methode schneller abrufen. Du musst nichts leisten. Nur da sein. Schritt für Schritt.


"Deine Visionen werden nur klar, wenn du in dein eigenes Herz schauen kannst.
Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht."
