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Image by Isravel Raj

NACH DEM EINSATZ
BEGINNT DIE WIRKLICHE HILFE

PSU bietet psychologische Unterstützung für Helfende, 

die selbst an Grenzen stoßen

PSU... Psychosoziale Unterstützung in akuten Lebenslagen

Krisen stellen nicht nur das äußere Leben infrage, sondern erschüttern das innere Gleichgewicht. Sie greifen ein in das Selbstverständnis, die Sicherheit und das Vertrauen in die Welt. Wer in solchen Momenten unterstützt, trägt mehr als Verantwortung. Er trägt Beziehung. Psychosoziale Unterstützung ist kein Verfahren, sondern eine Haltung. Eine Einladung zur Begegnung... dort, wo Worte fehlen und die Seele Schutz sucht.

Menschen, die in der Psychosozialen Unterstützung arbeiten, bringen mehr mit als Ausbildung und Fachwissen. Sie bringen Präsenz, Urteilskraft und die Fähigkeit, inmitten der Unruhe still zu bleiben. Ihre Aufgabe ist es nicht, Antworten zu liefern. Ihre Aufgabe ist es, Räume zu öffnen... in denen sich etwas zeigen darf, das vorher keinen Platz hatte.

1. Präsenz in der Krise

Nicht jede Situation braucht ein Konzept. Aber jede Situation braucht einen Menschen, der bleibt. Fachkräfte der PSU hören nicht nur zu... sie nehmen wahr. Sie bewerten nicht... sie begleiten. In akuten Belastungssituationen helfen sie, das Chaos innerlich zu sortieren. Sie benennen das, was spürbar ist, aber keine Sprache hat. Und sie zeigen Wege auf, ohne zu drängen. Was entsteht, ist kein Ratschlag... sondern ein Raum, in dem etwas Heilsames geschehen kann.

2. Wahrnehmen von Gefährdung... Schutz ermöglichen

Manche Krisen bringen eine Dringlichkeit mit sich, die schnelles Handeln verlangt. Wenn sich suizidale Gedanken verdichten oder ein psychischer Ausnahmezustand die Selbststeuerung überlagert, ist es die Aufgabe von PSU, Schutz zu priorisieren. Nicht durch Kontrolle... sondern durch kluge Einschätzung. Nicht durch Intervention... sondern durch Beziehung. Fachkräfte identifizieren Risiken, stellen Verbindungen zu weiteren Hilfen her und bleiben erreichbar... so lange wie nötig.

3. Angehörige als Mitbetroffene

Wer einem Menschen nahesteht, der in der Krise ist, steht oft selbst am Rand der Belastung. Angehörige brauchen Informationen, Orientierung und Erlaubnis zur eigenen Unsicherheit. PSU begegnet ihnen mit derselben Würde wie den Betroffenen selbst. Sie öffnet den Blick für das System, nicht nur für das Individuum. Sie stabilisiert nicht nur Einzelne, sondern ganze Kontexte. Denn Heilung beginnt dort, wo Beziehung wieder tragfähig wird.

4. Gewalt und ihre Spuren

Gewalt verletzt nicht nur den Körper. Sie erschüttert das Selbstbild, die Zugehörigkeit und die Welt. Menschen, die Gewalt erfahren haben, brauchen nicht Mitleid, sondern Schutzräume. Sie brauchen keine Übergriffe in Hilfeform, sondern eine klare, respektvolle Haltung. PSU benennt das Geschehene, ohne zu fixieren. Sie informiert über Rechte, begleitet bei ersten Schritten und stellt Kontakt zu spezialisierten Hilfen her. Dabei bleibt sie klar in ihrer Rolle: nicht therapeutisch, sondern stabilisierend.

5. Gemeinsam in der Katastrophe

Großschadenslagen stellen nicht nur logistische, sondern auch seelische Anforderungen. PSU arbeitet im Verbund mit Einsatzkräften und Strukturen der Gefahrenabwehr. Ihr Beitrag ist nicht sichtbar... aber spürbar. Sie bietet psychologische Ersthilfe, entlastet Helfende und Betroffene und vermittelt dort, wo die menschliche Tragweite eines Ereignisses sonst unsichtbar bliebe. Was sie tut, ist nicht spektakulär. Aber entscheidend.

6. Übergang zur Notfallpsychiatrie

Manchmal reicht psychosoziale Unterstützung nicht aus. Dann wird eine klinisch-psychiatrische Versorgung notwendig. PSU erkennt diese Schwelle. Sie vermittelt weiter, schützt vor Eskalation und achtet darauf, dass der Übergang nicht retraumatisierend wirkt. Dabei bleibt der Mensch im Mittelpunkt, nicht das Symptom. Nicht die Diagnose führt... sondern das Verständnis für das, was ihn in die Krise gebracht hat.

7. Verarbeitung nach Traumatisierung

Wenn das Erlebte nicht vergeht, sondern bleibt... verändert sich das Leben. Traumatisierung ist nicht nur eine Reaktion. Sie ist eine Entkoppelung vom Gefühl von Sicherheit. PSU hilft, diesen Zustand zu benennen, zu stabilisieren und erste Brücken zur Bearbeitung zu bauen. Sie bietet keine Therapie, aber Orientierung. Sie ersetzt keine Behandlung, aber bereitet darauf vor. Ihr Ziel ist nicht Heilung... sondern Halt.

8. Umgang mit akuten psychischen Entgleisungen

Wenn Angst, Desorientierung oder Dissoziation überhandnehmen, braucht es klare Gegenüber. PSU-Fachkräfte stellen genau das zur Verfügung. Sie bieten Schutz, benennen das Erleben und helfen dabei, wieder in die Selbstwahrnehmung zu kommen. In Zusammenarbeit mit psychiatrischen und rettungsdienstlichen Strukturen sorgen sie für Stabilität und verhindern weitere Destabilisierung. Nicht durch Zwang... sondern durch Vertrauen.

9. Sucht und Krise

Sucht ist oft ein Ausdruck innerer Not. In Krisensituationen kann sie sich zuspitzen oder sichtbar werden. PSU erkennt dieses Muster. Sie verurteilt nicht... sie schützt. In akuten Situationen hilft sie, Leben zu retten. Danach unterstützt sie bei der Vermittlung an spezialisierte Angebote. Dabei bleibt sie klar in der Haltung: nicht erklärend... sondern tragend. Nicht fordernd... sondern fördernd.

10. Nachsorge als Weg in die Stabilität

Krisen enden nicht mit dem Einsatz. Auch nicht mit dem letzten Gespräch. PSU denkt weiter. Sie hilft, Kontakte zu Fachstellen herzustellen, verweist auf therapeutische oder niedrigschwellige Hilfen und stärkt die Selbstfürsorge. Was sie hinterlässt, ist kein fertiges Konzept... sondern ein Impuls. Ein innerer Anker. Eine Erinnerung daran, dass man nicht allein war, als es schwierig wurde. Und dass echte Hilfe nicht aufhört, wenn das Blaulicht erlischt.

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Notfall Situationen I

  • Tödlicher Unfall (jeglicher Genese), dazu gehören auch Arbeitsunfälle

  • Unfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln / Straße, Wasser, Luft, Schiene (Neben der Akutbetreuung von Angehörigen gehört dazu auch die Akutintervention bei Fahrzeugführern öffentlicher Verkehrsmittel.)

  • Gewaltdelikte

  • Unterstützung von Angehörigen und Bezugspersonen und Augenzeugen nach Suizidversuch

  • Unterstützung nach Tod eines Kindes

  • Unterstützung vermissender Personen

  • Unterstützung nach/ (bei laufender) Reanimation

  • Unterstützung  nach plötzlichem, unerwartetem Todesfall

  • Unterstützung nach Überbringen einer Todesnachricht

Krisenintervention NRW, Feuerwehr, Rettungsdienst

Notfall Situationen II

  • Beratung bei Trennung / Beziehungsproblemen

  • Unterstützung bei Verlust der Arbeitsstelle

  • Unterstützung bei Verlust der Wohnung

  • Unterstützung in einer akuten Phase einer psychischen Erkrankung

  • Unterstützung bei Mobbing

  • Beratung bei Sex- / Pornografiesucht

  • Beratung bei Spielsucht

  • Beratung bei Drogen- / Alkoholmissbrauch

  • Betreuung bei Sexualdelikten

  • Betreuung nach einem Raub / Überfall

Psychische Notlagen erkennen und handeln

Psychischer Zusammenbruch kann Soforthilfe erforderlich machen

In seelischen Ausnahmesituationen kann professionelle Hilfe überlebenswichtig sein. Wenn eine Person einen akuten psychischen Zusammenbruch erlebt, benötigt sie unter Umständen sofortige Unterstützung, die Entlastung, Sicherheit und erste Klärung ermöglicht. Besonders in schweren Krisenlagen steigt das Risiko für suizidale Gedanken, innere Erstarrung oder impulsives Verhalten. In solchen Fällen sollte nicht abgewartet werden.

Über den ärztlichen Notruf können Betroffene oder Angehörige medizinische Hilfe anfordern. Der Notarzt kann eine erste psychische Einschätzung vornehmen, gegebenenfalls eine medikamentöse Akutversorgung einleiten und bei Bedarf eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik veranlassen. Auch der direkte Weg in eine psychiatrische Notaufnahme ist möglich. Dort stehen Fachkräfte für Gespräche, Krisenintervention und medizinische Maßnahmen zur Verfügung. Gemeinsam wird geklärt, welche Form der Weiterbehandlung notwendig ist – etwa ambulant, tagesklinisch oder stationär. Auch die Anbindung an psychiatrische Institutsambulanzen kann Teil einer abgestimmten Versorgung sein.

Nicht jede seelische Krise ist ein psychiatrischer Notfall

Viele psychische Krisen lassen sich mit menschlicher Nähe, stabilen Routinen und einfühlsamer Alltagsbegleitung bewältigen. Die meisten Menschen verfügen über innere Kräfte, die durch unterstützende Beziehungen aktiviert werden können. Es ist dabei entscheidend, dass Betroffene nicht allein gelassen werden. Familie, Freundeskreis oder vertraute Personen können Sicherheit vermitteln, Orientierung bieten und durch aufmerksames Dasein eine erste Entlastung ermöglichen.

Hilfreich sind einfache Maßnahmen, die Stress reduzieren und das Gefühl von Kontrolle stärken. Dazu gehören klare Tagesstrukturen, körperliche Bewegung im eigenen Rhythmus, vertraute Tätigkeiten wie Kochen, Aufräumen oder Spaziergänge. Gespräche mit vertrauten Menschen wirken unterstützend, wenn sie nicht bewerten, sondern zuhören und Gegenwart schenken. Auch kurze Begegnungen können Kraft geben, wenn sie ehrlich und mitfühlend sind.

Entspannungsübungen sind in akuten Krisenzuständen nicht immer hilfreich. Wenn das Nervensystem übererregt ist, kann die Konzentration auf das Innere zusätzliche Unruhe hervorrufen. In solchen Momenten brauchen Menschen eher Orientierung im Außen als eine intensive Selbstbeobachtung. Struktur, Schutz und konkrete Entlastung stehen dann im Vordergrund.

Hilfe annehmen ist ein mutiger Schritt

Viele Menschen in seelischer Not tun sich schwer damit, Unterstützung zu suchen. Scham, Überforderung oder das Gefühl, niemandem zur Last fallen zu wollen, verhindern oft den Zugang zu Hilfe. Angehörige und Bezugspersonen sollten deshalb wachsam bleiben, einfühlsam bleiben und aktiv auf mögliche Angebote hinweisen. Es ist sinnvoll, gemeinsam mit den Betroffenen erste Schritte zu überlegen, Informationen zu sammeln und auch bei der Kontaktaufnahme zu begleiten.

Wenn es im privaten Umfeld nicht gelingt, die Krise ausreichend zu stabilisieren, gibt es professionelle Anlaufstellen. Dazu gehören unter anderem die sozialpsychiatrischen Dienste der Gesundheitsämter, psychosoziale Beratungsstellen, psychiatrische Institutsambulanzen oder Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Auch telefonische Krisendienste und niedrigschwellige Hilfsangebote können wertvolle Brücken bauen.

Professionelle Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist Ausdruck von Verantwortung, sich selbst und anderen gegenüber.

Feuerwehr / Rettungsdienst 112

Polizei 110

Frauennotruf 116 016

Sicherer Heimweg Telefon 030 12074182

Telefonseelsorge 0800 - 1110111

Giftnotruf NRW 0228-19240

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