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Hoffnung

  • Autorenbild: Nic
    Nic
  • 8. Okt. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Mai


Hoffnung
Hoffnung

Glaube ist kein Versprechen auf ein leichteres Leben. Aber er kann ein Halt sein, wenn Worte fehlen und der Boden unter den Füßen schwindet. Gerade in Zeiten innerer oder äußerer Erschütterung ist es nicht die Perfektion religiöser Rituale, sondern das stille Vertrauen, das uns trägt. Eine Form von Beziehung, die nicht fordert, sondern annimmt.


Die Kirche wird oft kritisch betrachtet, nicht selten mit Recht. Und doch bleibt sie für viele ein Ort, an dem man still werden darf. Ein Raum, in dem Tränen erlaubt sind. Eine Gemeinschaft, in der das Menschliche nicht verdrängt werden muss. In der psychosozialen Notfallversorgung hat dieser Aspekt einen besonderen Wert. Denn dort, wo Menschen mit existenziellen Erfahrungen konfrontiert sind, kann eine Hand, die aus Glauben heraus reicht, mehr bewirken als jede gut gemeinte Erklärung.


Ein Gebet ist mehr als ein Text. Es ist ein Moment der Einkehr, ein Innehalten im Lärm. Für manche ist es Rückbindung an etwas Größeres. Für andere einfach eine Form, nicht allein zu sein. In der Seelsorge zählt kein System. Es zählt das Gegenüber. Die Präsenz. Das Dasein ohne Bewertung.


Viele Menschen haben den Zugang zum Glauben verloren oder wurden von religiösen Institutionen enttäuscht. Das ist real. Und dennoch bleibt etwas, das tiefer reicht. Eine innere Bewegung, die sich nicht erzwingen lässt, aber manchmal in den leisen Momenten wieder spürbar wird. Wenn jemand zuhört. Wenn jemand bleibt. Wenn jemand still mitgeht.


Glaube kann heilen, nicht indem er Probleme löst, sondern indem er Würde schützt. Er erinnert uns daran, dass wir mehr sind als das, was uns überfordert. Dass wir verbunden bleiben, auch wenn alles andere bricht. In der Notfallseelsorge ist genau das spürbar. Kein fertiger Trost. Aber ein ehrliches Mitgehen.


Die Zukunft wird nicht besser, weil wir daran glauben. Aber sie wird tragbarer, wenn wir Hoffnung zulassen. Wer sich vom Licht berühren lässt, auch nur für einen Moment, erfährt oft mehr Halt als durch jedes Konzept. Es braucht keinen großen Schritt. Es reicht, sich dem zuzuwenden, was still da ist.

 
 

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