Keine Gewalt
- Nic
- 6. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Tagen

Respekt ist der Anfang von allem. Für eine Gesellschaft, in der Feuerwehr und Rettungskräfte sicher helfen können. Feuerwehr und Rettungsdienste gehören zu den verlässlichsten Stützen unseres Gemeinwesens. Sie kommen, wenn andere nicht mehr weiterwissen. Sie helfen, wenn Gefahr besteht. Und sie bleiben, wenn es schwer wird. Ihre Arbeit geschieht oft im Verborgenen, im Hintergrund, in Momenten, in denen andere aufgeben würden.
Diese Arbeit verdient Schutz. Sie verdient Anerkennung. Und sie verdient ein gesellschaftliches Klima, das von Respekt getragen ist. Doch die Realität sieht anders aus. Immer wieder werden Feuerwehrleute,
Notfallsanitäterinnen und Einsatzkräfte verbal beleidigt, körperlich angegriffen oder durch gezielte Provokationen in ihrer Arbeit behindert. Manche erleben rassistische Anfeindungen, andere fühlen sich nicht mehr sicher, wenn sie nachts ausrücken. Das ist nicht nur erschütternd. Es ist ein Angriff auf das Herz unserer solidarischen Ordnung.
Jeder Übergriff auf Helfende bedeutet mehr als eine einzelne Tat. Er sendet ein Signal an alle, die sich für andere einsetzen. Und dieses Signal lautet: Deine Arbeit ist nicht sicher. Dein Einsatz ist nicht willkommen. Diese Botschaft darf nicht unwidersprochen bleiben. Denn sie trifft nicht nur die Betroffenen. Sie trifft das Vertrauen der Bevölkerung in Hilfeleistung und Rettung.
Rassismus gegen Einsatzkräfte ist besonders perfide. Wer anderen hilft, unabhängig von ihrer Herkunft, verdient selbst diese Unvoreingenommenheit. Wenn Menschen, die Leben retten, selbst aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Namens oder ihrer Religion diskriminiert werden, offenbart sich ein doppelter Bruch. Ein Bruch mit dem Respekt gegenüber dem Menschen und ein Bruch mit den Grundwerten des Einsatzdienstes.
Eine Gesellschaft, die ihre Einsatzkräfte schützt, schützt letztlich sich selbst. Denn in jedem Rettungseinsatz liegt ein stilles Versprechen. Es lautet: Du bist nicht allein. Dieses Versprechen verliert seine Kraft, wenn jene, die es leben, sich dafür rechtfertigen oder verteidigen müssen.
Es braucht eine klare Haltung. Gewalt gegen Rettungskräfte ist kein Kavaliersdelikt. Sie ist ein strukturelles Problem, das Aufmerksamkeit, Prävention und Konsequenz verlangt. Das bedeutet: gezielte Bildungsarbeit. Klare rechtliche Rahmen. Öffentliche Sichtbarkeit für Betroffene. Und eine Sprache, die nicht verharmlost.
Worte wie Respekt, Mitgefühl oder Solidarität sind keine Phrasen. Sie sind der Boden, auf dem Gemeinschaft wächst. Wo dieser Boden beschädigt ist, müssen wir ihn gemeinsam pflegen. Dazu gehört, Haltung zu zeigen. Nicht nur im Einsatz, sondern auch im Alltag, in Gesprächen, in digitalen Räumen.
Feuerwehr und Rettungskräfte leisten ihre Arbeit nicht für Lob. Sie tun es aus Überzeugung. Umso mehr ist es unsere Aufgabe, ihnen den Rücken zu stärken. Nicht mit Symbolen, sondern mit echtem Schutz. Mit Anerkennung, die nicht auf Ereignisse wartet. Mit dem Wissen, dass Helfen nicht gefährlich sein darf.
Eine Gesellschaft, in der Helfende sicher sind, ist eine Gesellschaft, in der Menschlichkeit eine Zukunft hat.
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