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Künstliche Intelligenz

  • Autorenbild: Nic
    Nic
  • 17. Sept. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Mai


Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz

Die medizinische Notfallversorgung steht vor einem grundlegenden Wandel. Was vor wenigen Jahren noch nach Zukunftsmusik klang, ist heute bereits Realität: Künstliche Intelligenz wird zunehmend Teil des Rettungssystems. Und sie verändert, wie wir Notlagen erkennen, priorisieren und behandeln. Nicht als Ersatz für menschliche Intuition, sondern als sinnvolle Ergänzung, die rettende Entscheidungen präziser und schneller möglich macht.


In der Notrufannahme werden KI-gestützte Systeme bereits eingesetzt, um Anrufe automatisch zu analysieren, kritische Schlüsselwörter zu erkennen und die Dringlichkeit der Situation sekundenschnell einzuschätzen. Das ermöglicht eine raschere Weiterleitung, gezieltere Alarmierungen und letztlich kürzere Reaktionszeiten. Besonders in Fällen, in denen jede Minute zählt, kann dies entscheidend sein.


Auch im Einsatz selbst wird KI zu einem wertvollen Instrument. Durch mobile Systeme, die Vitalparameter in Echtzeit überwachen und bewerten, kann das Rettungsteam frühzeitig auf kritische Veränderungen reagieren. KI-basierte Entscheidungsunterstützungssysteme liefern dabei laufend evidenzbasierte Empfehlungen, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Dies ist besonders hilfreich in unübersichtlichen Situationen, in denen schnelle und komplexe Entscheidungen notwendig sind.


Darüber hinaus eröffnet die Integration von KI neue Möglichkeiten in der bildgebenden Diagnostik. Mobile Ultraschallbilder oder CT-Daten können bereits im Fahrzeug analysiert und an Kliniken weitergeleitet werden. Anhand dieser Daten lassen sich Behandlungsschritte im Krankenhaus vorbereiten, noch bevor der Patient eintrifft. Das spart wertvolle Zeit und verbessert die Koordination zwischen Rettungsdienst und Klinik.

Auch in der Ausbildung bringt KI neue Perspektiven. Simulationen, die reale Einsatzszenarien in Echtzeit abbilden, helfen Teams, besser auf Ausnahmezustände vorbereitet zu sein. Durch wiederholbare Szenarien mit KI-gesteuerter Rückmeldung wird das Lernen vertieft, Handlungssicherheit gestärkt und die Qualität im Ernstfall erhöht.


Ein oft übersehener, aber zukunftsweisender Bereich ist der Einsatz von KI in der psychosozialen Notfallversorgung. Erste Entwicklungen zeigen, dass KI unterstützend wirken kann, etwa bei der Erkennung von Belastungsmustern, bei der Planung von Ressourcen oder in der präventiven Auswertung komplexer Einsatzverläufe. Auch hier gilt: Technologie ersetzt nicht die menschliche Beziehung, aber sie kann helfen, sie gezielter einzusetzen.


Dabei steht außer Frage, dass der Einsatz von KI mit Verantwortung einhergeht. Datenschutz, ethische Standards und die Qualitätssicherung der eingesetzten Algorithmen müssen gewährleistet sein. Transparenz gegenüber Patienten, Betroffenen und Mitarbeitenden ist ebenso notwendig wie ein kritisches Bewusstsein für die Grenzen der Technologie.


Künstliche Intelligenz wird die Notfallversorgung nicht entmenschlichen. Im Gegenteil: Sie kann helfen, menschliches Handeln noch wirksamer zu machen. Indem sie unterstützt, entlastet und präzisiert. Der Mensch bleibt im Zentrum. Die Technik steht zur Seite.


Die Zukunft der Rettungsmedizin ist nicht nur digital. Sie ist kooperativ. Sie entsteht dort, wo Wissen, Erfahrung und Innovation zusammenwirken, um Leben zu schützen und menschliche Würde auch in Ausnahmesituationen zu wahren.

 
 

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